
Nach fast drei Monaten Funkstille ist es wirklich mal wieder Zeit für einen Bericht. Es ist so viel passiert und ich hab so viel erlebt, wovon ich berichten könnte, aber auch mein letztes Wochenende war mal wieder super spannend und deshalb erzähle ich doch einfach erstmal davon!
Ganz zu Beginn meines Freiwilligendienstes hatte ich ja bei der Competition “Gordons” geholfen. Diese Competitions sind hier im Western Cape ganz typisch für die Pfadfinder und dieses Wochenende fand die schwierigste aller Competitions statt.
“Rayner Trophy” ist eine Hiking Competition für Scouts ab 14 Jahren. In Patrols (Kleingruppen) treten die verschiedenen Pfadfindergruppen gegeneinander an.
Von uns Leitern werden die Scouts auf dem Weg immer wieder in ihrem Pfadfinderwissen und ihren Fähigkeiten getestet.
So viel zur Erläuterung und nun zu meinem Rayner Wochenende:
Am Samstagmorgen standen wir früh auf. Daniel und ich fuhren zu seinen Großeltern um den Landrover abzuholen.

Bis kurz vor der Abfahrt war noch nicht klar wo die Veranstaltung stattfindet.
Nigel, der Chief Judge Rayners, hatte eigentlich schon längst eine Route geplant gehabt, aber auf Grund der großen Brände in Bainskloof mussten wir die Location verlegen.
So ging es nach Wellington zur Pfadfinderfarm Hawequas. Dort angekommen freute ich mich all meine Freunde, Pfadfinderbekannte, aber auch neue Leute zu treffen. Es war ein echt klasse Team!
Um die Farm herum wanderten die Scouts die verschiedenen Routen durch die Berge. Wir Leiter wurden Stationen zugeteilt und platzierten uns jeweils dort.

Mit drei Freunden aus meiner Rovergruppe hatte ich eine Station zum Thema Pfadfindergesetze.
Da unsere Station auf halbem Wege den Berg hinauf war und es 38 Grad heiß war, kamen bei uns leider einige wenige Scouts mit einem Hitzeschlag an. So wurde es im Anschluss an die Station unsere Aufgabe sich um die Kinder zu kümmern. Ich brachte mehrere Kinder den Berg hinunter, rannte mit Wasser wieder hoch und das ganze drei mal. Ich war am Ende selber so erschöpft vom ganzen Klettern und Rennen in der Hitze!
Danach hatte ich aber ein wenig Freizeit und konnte mich bis zum Abend ausruhen. Ich half ein bisschen in der Küche bei den Vorbereitungen des Abendessens und nach dem Essen leitete ich dann eine Station zum Thema Erste Hilfe.

Mit Holzpfosten und Seilen sollten die Kinder hier eine Trage bauen und jeweils einer der Scouts sollte einen gebrochenen Arm und ein gebrochenes Bein verarztet bekommen. Von manchen Patrols war ich wirklich beeindruckt, wie viel sie wussten und wie schnell sie handelten.
Nachts schliefen wir draußen, weil es uns im Haus zu warm war. Der Himmel war super klar, wirklich schön und der Mond war ganz rot von den Bränden – sowas habe ich noch nie gesehen!

Am nächsten Morgen leitete ich mit zwei Freundinnen eine Station auf einem der anderen Berge. Von dort oben konnte man die Brände bei Bainskloof sehen. Es war echt unglaublich wie rot und grau der Himmel war. An unserer Station bekamen die Scouts eine Karte und mussten mit der “Naismiths Rule” bestimmen wie lange es dauert von einem Punkt zum anderen zu wandern.
Als alle Scouts an uns vorbei waren wanderten wir zurück zum Haupthaus. Die Wanderroute war super schön. Es ging über eine Brücke und an einem Fluss entlang und da es noch relativ früh war, war es auch noch nicht zu warm.
Nachmittags leitete ich mit Jo, auch ein Freund von den Rovern, ein Pfadfinder-Quiz. Jo hat vor kurzem angefangen deutsch zu lernen und fragt mich oft ihm etwas beizubringen. Während wir an unserer Station auf die Patrols warteten, versuchte ich ihm ein paar Zungenbrecher beizubringen und er brachte mir ein paar englische Zungenbrecher bei. Das war super lustig und so verging die Wartezeit zwischen den Patrols auch super schnell.

Als gegen 17 Uhr alle Pfadfinder wieder an der Farm angekommen waren und wir Leiter alle Ergebnisse ausgewertet hatten, kam es zur Preisverleihung.
Die Pfadfinder aus meiner Gruppe 1st Claremont hatten den ersten Platz gemacht. Sie freuten sich sehr und ich freute mich mit.
Mit guter Laune, aber super erschöpft fuhren wir zurück nach Kapstadt, wo ich sofort ins Bett fiel!
Jula (03.03.2020)


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