Letztes Wochenende verbrachten Jula und ich (wie auch bei ihr nachzulesen ist) auf der Pfadfinder Farm Hawequas, wo der letzte Teil des „Scout Warrant“ Kurses stattfand.
Das Wochenende war so aufgebaut, dass wir uns selbst in die Situation eines Pfadfinders auf einem Zeltlager versetzen sollten. Dafür wurden wir in drei Sippen / Patrols eingeteilt, in denen wir zusammen den Warrant verbring
en sollten.
Auf der Suche nach einem Sippennamen, wurde ich nach einem coolen deutschen Wort gefragt. Hier waren wir also nun die „Krautsalat Sippe“ und bereit den Warrant gemeinsam zu überstehen.
Da der Freitag eigentlich nur aus Regen, Wolken und noch mehr Regen bestand und sich die ganze Farm in ein einziges Wasserloch verwandelte, starteten wir mit den theoretischen Einheiten über verschiedene Pfadfindertechniken und Methoden.
Als praktischen Teil bekamen wir dann die Aufgabe, aus einem Stück Leder unseren eigenen Halstuchknoten zu fertigen. Nachdem das Leitungsteam lange diskutierte, wie sinnvoll es ist, uns in unseren Zelten schwimmen zu lassen, wurde uns schließlich erlaubt im Haus zu übernachten.
Davor mussten wir aber noch einen kleinen Hike absolvieren um ihn schließlich in unser Hike Logbuch eintragen zu können. Also brach die „Krautsalat Sippe“ um 0 Uhr zu einem Mitternachtshike auf. Nach vielen Diskussionen und einer Richtungsänderung später kamen wir am Ziel an, bearbeiteten die letzten Teile unserer Hausaufgaben und gingen dann friedlich um 2.00 Uhr morgens ins Bett.
Das war die Ruhe vor dem Sturm…
Morgens ging es dann um 6.00 Uhr damit los, dass wir 10 Minuten Zeit hatten uns alle Materialien zusammenzusuchen, die wir benötigen um eine komplette Lagereinrichtung inklusive Küchentisch, Eßtisch, Waschbecken, Spültisch und Lagertor zu bauen. Zum Frühstück bekamen wir die Zutaten für Pancakes und Porridge, welches wir ebenfalls in unseren Sippen zubereiten mussten. Während die eine Hälfte sich dem Frühstück annahm, kümmerte sich die andere Hälfte um das Bauen. Nachdem alles – unter viel Zeitdruck – endlich halbwegs stand, ging es für uns zur nächsten theoretischen Einheit.
Gleich danach wurde es aber wieder spannend und wir bekamen die Aufgabe eine Brücke über einen Damm zu bauen, welche nur aus Seilen und Holzstangen bestehen soll. Diese sollte möglichst schnell fertig werden, da sich unser Mittagsessen auf der jeweils anderen Seite befand…
Für die Brücke mussten wir auf jeder Seite eine Art Dreieck errichten, deren Spitzen miteinander mit einem Seil verbunden wurden. Das Mittagsessen war ein Klassiker, welcher mir jedes Mal aufs neue einen Kulturschock verpasst: Pinke Hotdogs, die das Brötchen pink färben, wenn man die Würstchen zu lange darin lässt.
Nach der nächsten Theorieeinheit mussten wir damit beginnen das Dinner für einen der Teamer vorzubereiten, welches aus Hähnchen mit Gemüse und Apfelkuchen aus dem Dutch Oven . Hierfür richteten wir den Eßtisch mit improvisierter Tischdecke und Blumen her, sodass wir lernten, wie wir in Zukunft das Essen der Kinder bewerten können. Direkt im Anschluß starteten wir mit dem Musterexemplar einer Gruppenstunde, für die wir mit Hilfe von Koordinaten und einer Karte Gegenstände auf dem Gelände finden mussten. Aus Spaghetti mussten wir sechs verschiedene Knoten legen, eine Konstruktion aus Holz bauen und etc. etc.
Natürlich kann man einen Abend als Pfadfinder aber nicht ohne Lagerfeuer beenden. Also verbrachten wir alle zusammen den Abend am Lagerfeuer mit vielen Liedern und Spielen. Und wieder gingen wir erst gegen 2 Uhr morgens ins Bett, da Dylan und ich noch 2 Stunden damit verbrachten eine Reflexion für die Gruppe vorzubereiten. Die Abgabe des Hike Logbuchs war für Sonntagmorgen auf 6 Uhr angelegt, sprich die Nacht war sehr kurz. Dafür konnten wir diese Nacht aber im Zelt verbringen, da es aufhörte zu regnen.
Zum Abschluss des Kurses wurde unser Zeltplatz kontrolliert und benotet. Hierfür musste zunächst die ganze Sippe antreten und sich präsentieren. Jedes Mal aufs neue war es unterhaltsam, wenn einer der südafrikanischen Pfadfinder den Satz „Krautsalat Reporting!“ ausrief.
Nach einer kurzen Reflexion bekamen wir dann endlich unsere Halstücher zurück, durften unser graues Warrant Halstuch abgeben, bekamen kurz und schmerzlos das Zertifikat und konnten nach Hause fahren. Es war definitiv sehr spannend, jetzt den kompletten Einblick in die Leitungstechniken der südafrikanischen Pfadfinderbewegung bekommen zu haben.
Auf jeden Fall eine Erfahrung wert!rt!
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