Mittlerweile lebe ich nun auch schon einen Monat lang in Kapstadt und habe Einblicke erhalten, welche doch schon sehr in die Tiefe gehen. Ein Einblick welcher mich besonders begeistert ist „Scouting in Schools“: Dies ist ein Programm der Pfadfinder und bringt das Pfadfinden an die Schulen.
Hierfür werden junge Menschen, sogenannte „Interns“, die gerade ihr Abitur gemacht, aber noch keine Anstellung gefunden haben, an Schulen in sozial schwächeren Gebieten eingesetzt, in denen sie Gruppenstunden abhalten.
Dies bietet den Kindern eine Perspektive, welche über die Schule und das eigene Zuhause hinausgeht. Die Interns sind selbst neu bei den Pfadfindern und werden einmal in der Woche in neuen Techniken und Gruppenstunden trainiert. Das Tolle an dem Programm ist, dass es nicht nur darauf ausgelegt ist Kindern zu helfen, sondern auch gleichzeitig den Erwachsenen. Während den Kindern eine Alternative zum Alltag geboten wird, in denen sie neue Dinge lernen, können sie sich auch auf Ziele, welche außerhalb der Schule liegen, fokussieren. Hier übernehmen die Interns selbst Verantwortung für sich und für andere und können sich neue Fähigkeiten aneignen, die Ihnen im späteren Leben einmal weiterhelfen.
In dieser Woche hatten wir die Möglichkeit, mit vielen der Kinder zu sprechen und es war toll zu hören, welche positiven Schlüsse sie aus dem Programm ziehen und wie sie von der Sache begeistert sind. Momentan sind Schulferien in Kapstadt. Während diesen findet ein Ferienprogramm der „Scouting in Schools“ Initiative statt, welches sich vom Tagesprogramm bis hin zum Sommerlager erstreckt.
Das letzte Wochenende absolvierten wir den zweiten Teil des Gruppenleitergrundkurses, welcher sich dieses Mal tiefer mit der Materie „Pfadfinderei“ auseinandersetzte, als der Einstiegsteil. Langsam sind auch alle Strukturen nicht mehr ungewohnt, sondern bekommen schon etwas Vertrautes. Für den nächsten Teil des Kurses haben wir sogar „Hausaufgaben“
bekommen, welche das Wissen vertiefen sollen…Diese gehen von der Planung eines Sommerlagers bis zum Erarbeiten eines Badges (Aufnähers).
An diesem Wochenende fuhren Jula und ich zusammen mit meiner Gastfamilie nach Langebaan. Dies ist ein Nationalpark, welcher für seine Blumen und Tiere bekannt ist. Während wir über jeden „Vogel – Strauß“ staunten, staunten die Kinder mehr über uns, wie uns so etwas Normales so faszinieren kann. Generell läuft das Leben in der Gastfamilie super.
Während ich diesen Bericht schreibe liegt die Katze Phoenix neben mir und schnurrt. Bis vor ein paar Wochen dachte ich noch ich mag keine Katzen… Natürlich kommt Phoenix immer noch nicht an einen Hund heran, aber er ist cooler als ich gedacht hätte.
Auch sind wir sehr gut in der den einzelnen Pfadfindergruppen verankert. Ich besuche in der Woche verschiedene Gruppenstunden mit den Cubs und den Scouts (kleine Kinder und weniger kleine Kinder) und auch die Stunden der lokalen Rovergruppe, welche unserem Alter entspricht. Mit den Pfadfinder – Gruppen bekommen wir einen tollen Einblick in das Leben in Kapstadt und was es alles dort zu erleben gibt.
Alles in allem, fühle ich mich eigentlich wieder wie zurück in die Schule versetzt. Jeden Tag gibt es so viel zu lernen, über Menschen, Kulturen oder auch einfach über das Leben mit Gastgeschwistern in einer Gastfamilie am anderen Ende der Welt.
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