Gestern Abend habe ich Jona verabschiedet und jetzt ist er wieder Johannesburg bei seiner Cousine, in ein paar Tagen geht es für ihn dann wieder nach Hause, zurück nach Dortmund, zurück zu unseren Freunden, zurück in den Alltag.
Und für mich? Für mich geht es hier noch 10 ½ Monate weiter. Es ist schon ein komisches Gefühl einen Freund wieder zu verabschieden, aber ich habe mich auch wirklich gefreut, dass er hier war.
Es ist toll einem Schulfreund zeigen zu können wo man lebt, was man so macht und mit welchen Leuten ich so zu tun hab. Wenn ihr euch also versichern wollt, dass es mir wirklich gut geht und ich hier gut aufgehoben bin, fragt Jona.
Jetzt aber ein bisschen was zu unseren Erlebnissen hier.
Jona kam am Sonntag Abend in Kapstadt an, ich holte ihn mit meiner Gastmutter vom Bus ab. Zu Hause angekommen zeigten wir ihm seine Wohnung und aßen dann zusammen mit meiner Gastfamilie Abendessen. Anschließend saßen wir noch nh ganze Zeit in Jona’s Wohnung und hatten uns echt viel zu erzählen.
Am Montag musste ich leider noch arbeiten, aber pünktlich um halb fünf ging das Touri-Programm dann los. Jona war schon eine halbe Stunde vorher da und ich zeigte ihm meinen Arbeitsplatz und stellte ihm meine Kollegen vor.
Dann ging gemeinsam mit Paul nach Bo-Kaap. Dort schauten wir uns die süßen kleinen bunten Häuser an. Es war erstaunlich zu sehen, wie dort die Touristen um die Häuser herum liefen und die Bewohner gleichzeitig aus den Häusern schauten und die Kinder auf den Straßen spielten, ein seltsames Gefühl.
Vom Bo-Kaap konnten wir fußläufig die Waterfront erreichen. Wir spazierten durch die Malls, sahen Straßenmusikern zu und aßen mit Blick aufs Wasser Abendessen.
Anschließend spazierten wir noch ein bisschen durch die Gegend und beendeten den Abend mit Südafrikanischen Weißwein bei Lifemusik im Restaurant Mitchells mit Draußenbereich. Durch Zufall trafen wir vier Freunde aus Bergvliet, Thomas und die drei MacDonald-Brüder Greg, Chris und Nick, die sich dann noch einen Moment zu uns gesellten. Ich war so überrascht und kann jetzt noch nicht glauben was für ein Zufall das ist, dass wir die vier getroffen haben.

Am Dienstag ging es dann schon morgens los. Gemeinsam mit Chris, Matthew und Charles (die ich alle durch die Pfadfinder kenne und die auch alle auf Byrons Geburtstag waren) fuhren Jona und ich nach Simon’s Town zum Boulders Beach. Schon allein die Fahrt dort hin war ein Erlebnis. Wir fuhren erst mit dem Auto nach Muizenberg (weil wir den Zug in Bergvliet verpasst hatten), der Ort der Surfer und von dort aus ging es dann mit dem Zug weiter nach Simon’s Town.
Der Zug fuhr die ganze Zeit am Wasser entlang, schauten man zur einen Seite sah man das blaue Meer und die kleinen Örtchen am Strand und schauten man zur anderen Seite, sah man die eindrucksvollen Berge – Das ist das was Kapstadt so besonders macht! Während der Zugfahrt war ich ziemlich nervös, weil man uns vorher gesagt hatte, dass die Züge unsicher sein, aber auf dem Rückweg war ich dann schon entspannter, weil ich mich an die Atmosphäre im Zug gewöhnt hatte und schließlich waren wir ja auch zu fünf unterwegs.
Am Boulders Beach sahen wir dann endlich Kapstadts Pinguin, das Highlight des Tages. Die Pinguine waren so unglaublich süß und es waren auch noch ein paar kleine dazwischen, deren Federn ganz flauschig aussahen, zum verlieben süß! Auf dem Steg, von welchem man die Pinguine besonders gut sehen konnte, waren unglaublich viele Touristen und wir hörten dauernd Leute deutsch sprechen, das war echt lustig. Jona und ich sind glücklicherweise als Südafrikaner durch gekommen und haben so ein paar Rand gespart.
Mittags aßen wir in Simon’s Town in einem Fischrestaurant und ich probierte den lokalen Fisch, welcher mir wirklich gut schmeckte.
Von dort aus ging es dann mit dem Zug und mitm Auto zurück zu Matthew nach Bergvliet. Wir verabschiedeten uns von Chris und fuhren mit den anderen zu Matthews Arbeit. Er arbeitet in einem Theater in Kapstadt.

Vom Theater aus holten Father Charles und Paul Jona, Charles und mich ab. Gemeinsam wanderten wir auf einen der Berge, Kloof Corner und schauten von dort aus den Sonnenuntergang. Der Himmel war so unglaublich schön und ich habs wirklich genossen dort einfach nur zu sitzen und ein bisschen zu quatschen.
Da Charles aus Durbanville kommt, was ziemlich außerhalb von Kapstadt ist, machte er sich nach dem Sonnenuntergang schon auf den Heimweg.
Für uns anderen ging es weiter ins Beerhouse. Dort trafen wir Andrew einen Pfadfinderleiter aus Rondebosch und aßen mit ihm gemeinsam Abendessen und probierten uns durch das Südafrikanische Bier durch. Jona und ich teilten uns eine „Beer O’clock“. Das war eine Platte mit 12 verschiedenen kleinen Gläsern der lokalen Biersorten. Jona beschrieb das Bier hier als Kulturschock – berechtigterweise! Hier gibt es Bier, dass nach Kaffee, Holunder oder roten Früchten schmeckt, abgedreht!
Mittwoch morgen haben wir erstmal ausgeschlafen und dann gemütlich gefrühstückt.
Mein Gastvater Stefan hat uns anschließend zu einer der Haltestellen des „Hop on Hop off Buses“ gefahren, mit dem Jona und ich dann durch kapstadt gefahren sind. Unser erster Stop war Groot Constancia, die älteste Weinfarm Südafrikas. Das Gelände war so erstaunlich groß und so grün, ich liebe den Frühling hier.
Auf dem Gelände besichtigten Jona und ich das Museum und den Weinkeller.
Dazu erzählte eine Frau viel über die Produktion der verschiedenen Weine. Im Anschluss durften wir beim Wine Tasting fünf verschiedene Sorten Wein probieren. Das war echt interessant und hat Spaß gemacht.
Und dann gings wieder in den Bus. Wir fuhren weiter durchs Weingebiet, vorbei am Township Imizamo Yethu und den Rest der Strecke entlang der Küste von Hout Bay.
Am Sea Point stiegen wir aus und liefen entlang der Küsten Promenade zur Waterfront.
Dort kaufte Jona noch ein paar Postkarten und wir aßen eine Kleinigkeit bevor es mit dem Uber nach Hause ging.
Abends saßen wir dann einfach noch ein bisschen in Jona’s Wohnung und gingen aber früh schlafen, weil wir wirklich erschöpft waren.
Gestern hatten Paul und ich eine Sicherheitseinweisung bei der Deutschen Botschaft, sodass ich erstmal nichts mit Jona machen konnte, aber im Anschluss trafen wir uns am Botanischen Garten Kirstenbosch. Gemeinsam mit ein paar weiteren deutschen Freiwilligen, die wir in der Botschaft kennengelernt hatten, spazierten wir durch den Park. Besonders toll fand ich den Tree Canopy Walkway, eine Brücke, die durch die Baumkronen des Parks führt.
Jona hatte für ein Picknick im Park eingekauft. Wir saßen dann alle auf der Wiese, quatschen über unsere ersten Erlebnisse in Kapstadt, aßen unser Picknick und genießten das tolle Wetter.

Leider mussten wir schon um fünf gehen, weil Jona ja zurück nach Johannesburg musste.
Wir nahmen ein Uber, Jona schnappte sich seine Sachen aus der Wohnung, wir verabschiedeten uns und schon ging es für ihn weiter.
Das ging dann auf einmal so schnell.
Die Zeit mit Jona war echt toll. Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass nun ein Freund von mir weiß, dass es mir hier gut geht.
Danke für deinen Besuch Jona!
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