Ich bin gerade von meinem ersten Pfadfinderlager „Gordon’s Shield“ in Hawequas in Südafrika zurück gekommen. Es war so anders als in Deutschland, aber super cool!
Das ganze Camp war ein Wettbewerb, bei dem Pfadfindergruppen mit jeweils 8 Pfadfindern gegeneinander angetreten sind.
Ich selber war als Judge dabei, also sozusagen als Schiedsrichter mit ca 20 weiteren Judges.
Samstag morgen ging es los. Gemeinsam mit Susan, David und Jonathan (Leiter aus 1st Claremont, die ich am Donnerstag kennengelernt habe) fuhr ich mit dem Auto ca eine Stunde nach Hawequas. Hawequas ist ein Pfadfinderzeltplatz mit einer Farm in den Bergen des Western Capes.
Dort habe ich sofort super viele Leute kennengelernt und war erstmal komplett überfordert mit all den Namen.
Carla, eine junge Pfadfinder aus Hermanus, zeigte mir schließlich alles: Das Haus für die Judges, das Haus in dem wir geschlafen haben, die Küche und so weiter.
Durch Zufall waren wir sogar für die ersten beiden Bases gleich eingeteilt, sodass ich mich erstmal an sie dran hängen konnte.
Als all die Scouts ankamen, mussten sie sich erst einmal registrieren. Hier war es meine Aufgabe zu checken ob die Scouts alle Unterlagen zusammen haben und ob alles richtig ausgefüllt und sortiert ist. Schon hier haben die Teams Punkte gesammelt für den Wettbewerb. Für fehlende Informationen oder falsch geordnete Blätter gab es Punktabzug.
Nach der Registrierung bekamen die Teams ihre Zeltplätze zugewiesen und anschließend versammelten sich alle vor dem Haupthaus für die Eröffnungszeremonie. Alle pfadfinder stellten sich ordentlich in Reihen auf und die Judges standen ihnen gegenüber. Diese Zeremonie war sehr formell. Im gleichen Takt stellten sich alle gerade hin, grüßten mit dem Pfadfinderngruß und zum Ende der Zeremonie wurde gleichzeitig abgetreten. Auf mich wirkte das ziemlich militärisch, gerade weil dazu auch noch alle die Uniform trugen.
Meine nächste Base war „Inspection of the Uniform“. Wir besuchten die einzelnen Teams an ihren Zeltplätze, wieder stellten sie sich in einer Reihe auf und machten ihren Salut. Dann checkten wir Judges die Uniform. Dabei gab es Punkte für: Hemd in der Hose, Aufnäher richtig aufgenäht, Gürtel in der Hose, alle die gleichen Hosen und Socken und so weiter. Was auf uns super streng wirkt, ist für die Pfadfinder dort ganz selbstverständlich.
Anschließend ging das „richtige“ Programm los.
An der Base an der ich half, war es die Aufgabe der Scouts mit einem Kompass eine Karte richtig auszurichten und den Unterschied zwischen „magnetic North“ und „true North“ zu erläutern. Ich war beeindruckt, wie selbst die 11 jährigen das schon beherrschen.
Abends saß ich an einer Station, wo die Scouts 8 verschiedene Pfadfinderknoten mit gekochten Spagettis machen mussten. Die Idee fand ich irgendwie echt cool.
Was ich aber viel cooler fand als die Spaghetti-Knoten, waren einfach die Leute.
Über den Tag hab ich immer mehr Leute kennengelernt und mit manchen auch länger gequatscht oder zusammen an den Bases gearbeitet. Es waren alle super nett und mit manchen hab ich mich echt gut verstanden und habe mit ihnen auch schon ausgemacht in Kontakt zu bleiben. Das hat mich total gefreut.
Was ich super spannend fand, war die Aufgabe der Judges beim Abendessen. Jedes Team hat für sich gekocht und dann ist jeweils ein Judge zu einem Team gegangen zum Abendessen um dieses zu bewerten.
Erst war ich super nervös, weil das die erste Aufgabe war, die ich ganz alleine bewerten musste, aber die Gruppe, der ich zugeteilt war, war super nett und sie haben auch alles klasse gemacht, sodass ich ihnen großzügig Punkte geben konnte. Die Stimmung beim Abendessen fand ich echt schön. Die acht Pfadfinder wirkten wie eine Familie, bedankten sich beieinander fürs kochen, beteten zusammen, halfen sich beim Essen nehmen und sind einfach herzlich miteinander umgegangen. Von dieser freundlichen und selbständigen Art beim essen, könnten sich unsere Juffis und Pfadis echt eine Scheibe abschneiden.
Nach dem Abendessen bin ich mit drei vier Judges ein bisschen spazieren gegangen und anschließend tot ins Bett gefallen.
Heute früh als wir aufwachen hat es wie aus Kübeln geregnet und es regnet jetzt gerade immernoch. Ihr könnt euch vorstellen wie durchnässt wir waren. Die Scouts, die in Zelten geschlafen haben, waren alle super durchgefroren und nass, aber sie haben tapfer dad Programm durchgezogen.
Meine Bases heute waren Flugzeug Zeichen zu erkennen und „Campsite inspection“.
Anschließen haben wir alle Bewertungsbogen ausgewertet und am Nachmittag wurden dann die Gewinner bekannt gegeben. Hier standen wieder alle in Reih und Glied, wie zu Beginn.
Die Gewinner waren eines der zwei Teams aus 1st Claremont, also aus der Pfadfindergruppe zu der ich seit Donnerstag auch gehöre. Alle waren richtig stolz auf die acht.
Dann war das Camp aber auch schon vorbei.
Wir verabschiedeten uns alle voneinander und ich freue mich schon bald ein paar von den Leuten, mit denen ich mich gut verstanden habe, wieder zu sehen.
Im Auto auf dem Rückweg bin ich direkt eingeschlafen und jetzt gehe ich auch schnell ins Bettchen.
Gute Nacht, eure Jula (aufgeschrieben am 11.08.2019)
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